Hitzeschutzprojekt


In dem von der Fritz Thyssen Stiftung geförderten Projekt „Bestandsaufnahme zum Hitzeschutz aus Sicht der Gesundheits- und Rechtswissenschaft: Gesundheitliche Notwendigkeiten und legislative Handlungsbedarfe“ untersucht ein interdisziplinäres Netzwerk von Expert*innen aus Recht, Public Health und Verwaltung, wie sich gesundheitliche Risiken durch extreme Hitze bewerten lassen, welche verfassungsrechtlichen Schutzpflichten daraus erwachsen und inwieweit bestehende gesetzliche Regelungen diesen bereits gerecht werden.
Basierend auf einer umfassenden Analyse des legislativen Handlungsbedarfs, sollen gesundheitswissenschaftlich fundierte rechtspolitische Empfehlungen erarbeitet werden – bis hin zu einem Vorschlag für ein mögliches Hitzeschutzgesetz.
Erste Projektergebnisse bestätigen, dass extreme Hitze eine kaum vermeidbare und zugleich ernstzunehmende Gesundheitsgefahr darstellt. Aus verfassungsrechtlicher Perspektive ergeben sich daraus drei zentrale Schutzpflichten des Staates: die Verpflichtung zum Klimaschutz, zur vorausschauenden Klimaanpassung sowie zum akuten Bevölkerungsschutz. Viele Regelungen im Bereich des Hitzeschutzes haben bislang lediglich empfehlenden Charakter und sind rechtlich nicht bindend. Eine systematische Analyse der einschlägigen Normen auf Bundes- und Landesebene ist im vollen Gange. Die Ergebnisse dieser Evaluation sollen in eine umfassende Monografie einfließen, deren Veröffentlichung für Mitte 2026 geplant ist.
Die Laufzeit des Projekts erstreckt sich von Juni 2025 bis Juli 2026.
Forschungsprojekt „SOZIAHR“


Das Mercator-geförderte Forschungsprojekt SOZIAHR („Soziale, Ökonomische und Administrative Herausforderungen von Klima-Resilienz“) beschäftigt sich aus sozialwissenschaftlicher Sicht mit den mittel- bis langfristigen Folgen der Flutkatastrophe im Ahrtal vom 14. Juli 2021. Dabei kooperieren die Fachbereiche der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften sowie der Geographie der Universität Bonn mit dem Wuppertal Institut, welches auf Forschung zu Klima-, Umwelt- und Ressourcenaspekten spezialisiert ist.
Das Tiefdruckgebiet Bernd, das unter anderem in der rheinland-pfälzischen Weinregion 135 Todesopfer zählte, sorgte weltweit für Aufsehen. Es hatte nicht nur enorme infrastrukturelle Schäden zur Folge, sondern auch starke Auswirkungen auf das Leben von zehntausenden Menschen in der Region. Das Team von SOZIAHR untersucht die bestehenden Regelungen und behördlichen Prozesse im privaten Wiederaufbau sowie wichtige Voraussetzungen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, den Erhalt der Demokratie sowie die Umsetzung von Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen.
Dabei bearbeitet das Team von SOZIAHR drei zentrale Problembereiche:
- Welche Auswirkungen haben die Flutkatastrophe sowie die darauffolgenden politischen Maßnahmen auf die Bevölkerung? Wie stark hängt die individuelle Betroffenheit mit Merkmalen wie Alter, wirtschaftlicher Lage und persönlichen Lebensumständen zusammen?
- Wie können administrative Prozesse, rechtliche Vorgaben und staatliche Förderlinien sowohl auf Klimaschutz und Klimaanpassung ausgerichtet als auch sozial gerecht gestaltet werden?
- Wie können konkrete Anreize für Privatpersonen geschaffen werden, ihren Wiederaufbau klimaresilient zu gestalten und Klimaschutzpolitik aktiv zu unterstützen?
Ziel von SOZIAHR ist es, einerseits einen Beitrag zur mittel- und langfristigen Krisenbewältigung im Ahrtal selbst leisten, andererseits empirisch fundierte Empfehlungen für andere Regionen erarbeiten, um die Auswirkungen zukünftiger Katastrophen abzumildern.