Geschichtliche und normative Grundlagen der internationalen Beziehungen
Westfälischer Frieden, 1776 Amerikanische Unabhängigkeitserklärung, 1815 Wiener Kongress, 1863 Gründung des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes, 1928 Kellog-Briand Pakt, 1945 Gründung der Vereinten Nationen … Die Liste der völkerrechtlich relevanten geschichtlichen Ereignisse ist lang. Wer diese Daten kennt, kennt die Geschichte. Aber auch das Völkerrecht? Die Vorlesung „Völkerrechtsgeschichte“ (schwerpunktübergreifend Grundlagenveranstaltung) möchte von der üblichen, am Zeitstrahl orientierten Darstellung abweichen. Gefragt wird nicht, welche Ereignisse Einfluss auf das Völkerrecht insgesamt hatten, sondern vielmehr, wie sich bestimmte Regeln konkret verändert haben. Wie hat sich das Recht des Gebietserwerbs entwickelt? Muss sich die Eroberung Amerikas durch Christoph Kolumbus an denselben völkerrechtlichen Normen messen lassen wie die Annexion der Halbinsel Krim durch Wladimir Putin? Wie wurde aus dem Fremden als rechtlosem Feind ein Träger individueller Menschenrechte? Anhand einzelner Beispiele werden viele kleine Geschichten des Völkerrechts erzählt, die verstehen lassen, wie das Völkerrecht geworden ist, wie es ist.