Die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland wird oft als ein Neuanfang nach
1945 beschrieben, als eine „Stunde Null“. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf
ihre wirtschaftliche Entwicklung und die Etablierung der „Sozialen
Marktwirtschaft“. Doch war dieser Bruch tatsächlich so radikal, wie er gemeinhin
angenommen wird? Dieses Seminar wird untersuchen, inwieweit Elemente, Ideen
und Strukturen der nationalsozialistischen Wirtschaftsordnung die
nachkriegszeitliche Wirtschafts- und Sozialpolitik der Bundesrepublik beeinflusst
oder sogar mitgeprägt haben könnten.
Das Seminar beleuchtet die komplexen Verflechtungen und Entwicklungen der
deutschen Wirtschaftsgeschichte jenseits einfacher Dichotomien. Es bietet die
Möglichkeit, die wirtschaftliche und rechtliche Formung der Bundesrepublik
Deutschland kritisch zu hinterfragen und die Debatte um die Ursachen des
„Wirtschaftswunders“ aus einer neuen Perspektive zu betrachten.
Das Seminar eignet sich für den Schwerpunktbereich I, IV, V, VI.
Eine Vorbesprechung findet am 30.06.2025 um 16 Uhr (s.t.) im
Seminarraum des Instituts für Deutsche und Rheinische
Rechtsgeschichte (Juridicum, Westturm, 4. OG) statt.
Veranstalter: Prof. Schmoeckel
Ansprechpartner: Mattias B. Haase E-Mail: mhaase1@uni-bonn.de